Instrumentenverkäufe

Marie Wolf spielt eine Barockoboe von Randall Cook

Update 24. Dezember 2020:
Meine "Postmusikalische Lebensphase"
der Instrumentenverkäufe
ist abgeschlossen!

Ende Oktober 2016 hatte ich alle meine Blas­in­stru­mente bei­seite gelegt. Und weil es gar nicht so einfach ist, eine Lebens­phase abzu­schließen, mussten noch zwei Jahre ver­gehen, bis ich mich endlich dazu auf­raffte, die Instru­mente anderen Musikern anzu­bieten. Dieser Prozess ist nun abgeschlossen.

Da es ungünstig ist, ein­zelne Seiten einer Website zu löschen, weil dann, trotz ver­schie­dener Maß­nahmen, in Google immer noch Ein­träge zu finden sind und nach dem Klick auf den ange­ge­benen Link nichts ärgerlich ist als dieses "Die Seite exis­tiert leider nicht mehr", lasse ich die Seite bestehen und fasse nun rück­bli­ckend zusammen, wie es mit den Instru­menten, die ich in meinen letzten Musi­ke­rin­nen­jahren gespielt hatte, weiterging …

Instrument von Paul Hailperin

Meine Oboe da Caccia hatte mir Paul Hail­perin, für meine doch eher kleinen Hände extra in einer etwas zier­li­cheren Größe als üblich, gebaut. Für dieses schöne Instrument gab es schon vor 2016 eine "Reser­vierung", sollte ich es eines Tages verkaufen.

Das Instrument befindet sich wei­terhin in Wien, nun bei einem im Brot­beruf als Arzt tätigen, für Obo­en­in­stru­mente hoch­ta­len­tierten und ‑musi­ka­li­schen echten "Lieb­haber" – solche Dop­pel­be­gabung sind unter Medi­zinern ja häufig zu beob­achten -, der aus lauter Sorgfalt im Umgang mit den Obo­en­rohren die besten in einem geräu­migen Humidor aufbewahrt!

Instrumente von Randy Cook

Viele Instru­mente wie beispiels­weise meine Oboe d'amore nach Johann oder Jakob Poerschmann und meine Barockoboe nach Jonathan Bradbury, beide gebaut von Randall Cook, fanden in der ersten Jah­res­hälfte 2019 neue, erfri­schend musi­kan­tische (!) und gleich­zeitig sym­pa­thische Besitzer*innen! Deren Freude an meinen ehe­ma­ligen Oboen macht mich glücklich!

randy.cook marie.wolf hanspeter.westermann
Vor einer gefühlten Ewigkeit besuchte Randy (im Bild links) Hans­peter und mich in der Pro­ben­pause eines Kon­zerts des Con­centus Musicus, das wir in Basel gaben. 

Instrument von Hanspeter Westermann

Im November 2019 gelangte dann meine Klas­si­schen Oboe nach Vin­cenco Panormo, London, spätes 18. Jh., a1 = 430 Hz, gebaut von Hans­peter Wes­termann, die ich wegen ihres warmen Klanges besonders geliebt habe, zu einer neuen Spie­lerin und, was mir bei allen Instru­menten sehr wichtig war und ist, in wert­schät­zende Hände. 

Instrumente von Friedrich von Huene

Kurz darauf wurde meine ehe­ma­ligen Block­flöte c2 nach E. Terton, Buchsbaum, a1 = 415 Hz, von Friedrich von Huene, 1986, von einer tolle und sym­pa­thische Linzer Block­flö­tistin erworben. 

Meine Alt­block­flöte in hoher Stimmung, die zu "meinen Zeiten" bei Auf­füh­rungen von Bachs Matthäus-​Passion unter Nikolaus Har­non­court und den Wiener Phil­har­mo­nikern Ver­wendung fand und eben­falls von Friedrich von Huene stammt, wird, eben­falls seit Dezember 2019, von einer jungen Dort­munder Musi­kerin gespielt:

Weihnachten 2020

Instrument von Helge Michael Stiegler

"Van Eyck – Hand­fluyt" in c2, Zwetsch­kenholz, a1 = 415 Hz
Instru­men­ten­bauer: Helge Michael Stiegler, um 1985.

Besit­zer­wechsel in Coro­na­zeiten: Man muss ein Instrument schon sehr haben wollen, dass man es im Ver­trauen auf seine Qua­li­täten, im Ver­trauen auf den Instru­men­ten­bauer, im Ver­trauen auf die Ver­käu­ferin, also ohne es aus­zu­pro­bieren, einfach vorab bezahlt und sich schicken lässt … 

Von diesem Instrument Abschied zu nehmen, war gar nicht leicht, da mich mit dem Instru­men­ten­bauer unsere musi­ka­li­schen "Früh­zeiten" ver­binden. Als Konkurrent*innen bei Jugend­wett­be­werben hatten wir ein­ander bereits als Jugend­liche kennen und mögen gelernt. 

Doch Instru­mente sollen gespielt werden, weshalb ich die Hand­fluyt gerne in die Nie­der­lande, einem "Blockflöten-​Mekka", ziehen lasse!

Und sie bleibt!*

flauto dolce van heerde

Die Oboe ist ein Instrument mit hohem "Prestige", aber die Blockflöte ist "fürs Herz" …

* Von meiner Alt­block­flöte nach Jan Juriaensz van Heerde,
Ams­terdam, ca. 1670, a1 = 415 Hz,
gebaut von Andreas Küng (ca. 2000), die ich selbst über­tragen gekauft habe und kei­neswegs zu meinen teu­ersten Block­flöten zählte, werde ich mich nie trennen